WRC Generations: Großes Rallye-Finale von Kylotonn und Nacon angekündigt

Das französische Entwicklerteam Kylotonn und Publisher Nacon haben WRC Generations angekündigt. Es soll im Herbst 2022 für PC, PS4, PS5, Xbox One und Xbox Series X|S erscheinen. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass eine Umsetzung für Switch bisher nicht erwähnt wird. In der Vergangenheit wurden Versionen für die Hybrid-Konsole von Nintendo in der Regel ein paar Monate später nachgereicht.

WRC-Lizenz ab 2023 bei Codemasters

Bei WRC Generations wird sich um das letzte offizielle Rallye-Spiel des Studios mit der offiziellen FIA-Lizenz handeln, deren Rechte man von Milestone übernommen hatte und seit 2015 (damals noch unter Publisher Big Ben Interactive) besaß. Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum man für das große Finale die bisherige Nummerierung nicht fortsetzt und die Rennsimulation nicht WRC 11, sondern eben WRC Generations nennt. Ab 2023 übernehmen dann die Racing-Spezialisten von Codemasters, die schon seit Colin McRae Rally Erfahrungen beim waghalsigen Preschen über Schotterpisten sammeln konnten und zuletzt mit Dirt Rally sowie dessen Nachfolger viele Fans zurückgewinnen konnten, die man zuvor mit dem recht arcadigen Ansatz der Dirt-Reihe verloren hatte. Ein offizielles WRC-Spiel durfte Codemasters bisher allerdings noch nie entwickeln, obwohl man sich zuvor immerhin schon die FIA-Lizenz für die World Rallycross Championship gesichert hatte.

Aber zurück zu WRC Generations und Kylotonn: Was ist bisher über die Pläne und Inhalte zum Spiel bekannt?

Selbstverständlich baut das Team auf den Erfahrungen auf, die man in den vergangenen Jahren sammeln konnte. Während man bei der Premiere 2015 mit WRC 5 noch eine gehörige Bruchlandung hinlegte, konnten sich die Franzosen in den folgenden Jahren deutlich steigern und zu Dirt Rally aufschließen. Zuletzt fielen die Fortschritte allerdings kleiner aus und es machte sich vor allem angesichts der angestaubten Technik und Struktur eine gewisse Stagnation negativ bemerkbar.

Erstmals Hybrid-Motoren für die WRC

Für die Saison 2022 sind aber schon alleine durch die realen Vorbilder gewisse Veränderungen vorprogrammiert: Genau wie die Formel Eins in diesem Jahr aufgrund eines überarbeiteten Reglements mit komplett neu designten Boliden eine neue Ära einläutet, die selbstverständlich auch beim kommenden F1 2022 von Codemasters berücksichtigt wird, greift auch bei der World Rally Championship in dieser Saison eine kleine Regel-Revolution, denn erstmals in der Geschichte der FIA-Meisterschaft werden die Etappen in neu konzipierten Hybridautos absolviert. Und dieser Umstand wird sich auch in der Fahrphysik widerspiegeln müssen, wenn Kylotonn zum guten Schluss dem simulativen Ansatz treu bleiben will.

Neben diesen nötigen Anpassungen beim Fahrgefühl versprechen die Entwickler zudem die erforderlichen Überarbeitungen beim Sounddesign, denn die neuen Hybrid-Motoren klingen eben auch anders als reine Verbrenner. Gleichzeitig wird auch der Fähigkeitenbaum in der Karriere entsprechend angepasst.

Sicher dürfte diese Zäsur im Regelwerk ebenfalls zur Namensfindung des Spiels beigetragen haben, zumal neben den topaktuellen Modellen auch mehr als 37 legendäre Rallye-Boliden im Fuhrpark zur Auswahl stehen sollen.

Noch mehr Inhalte für Rallye-Fans

Mit WRC Generations will Kylotonn für die Fahrt über die Ziellinie das bisher umfangreichste WRC-Spiel abliefern. Neben der offiziellen Meisterschaft mit 13 Rallye der Saison 2022 wird es neun weitere Schauplätze geben. Insgesamt wird man 165 Wertungsprüfungen in 22 Ländern austragen. Neu hinzukommen wird eine schwedische Strecke mit einer komplett verschneiten Piste. In Aussicht gestellt werden außerdem frische Inhalte für Einzelspieler- und Online-Modi, darunter z.B. ein neuer Liga-Modus.

Selbstverständlich werden aber auch viele Features aus den Vorgängern übernommen, darunter der Lackierungs-Editor, der Beifahrer-Modus sowie die Übungsläufe, die man sowohl lokal am geteilten Bildschirm als auch online wird gemeinsam in Angriff nehmen dürfen.

Ich bin schon sehr gespannt, ob Kylotonn und Nacon zum Abschied nochmal richtig aufdrehen und sich nicht nur inhaltlich, sondern vor allem technisch steigern können. Zuletzt hatte mich zwar neben dem herrlich engen und abwechslungsreichen Streckendesign auch die Fahrphysik überzeugt, aber im Hinblick auf die Technik war die PS5-Version von WRC 10 mit ihrem heftigem Tearing und der geringen Zeichentiefe eine herbe Enttäuschung für ein Next-Gen-Rennspiel.

Im Herbst wissen wir mehr, denn selbstverständlich habe ich mir fest vorgenommen, für Rennspieler.de einen Test zu WRC Generations zu machen.

2 Kommentare

  1. Pentanick

    Volle Zustimmung.
    Nur der Fuhrpark wird wohl eingeschränkt werden.
    So aus dem Gefühl heraus wäre mir ein Dirt Rally 3 daher sympathischer gewesen.
    Aber wie Du sagtest: Der Lizenz wird es vermutlich gut tun.

  2. eispfogel

    Ich bin so froh, dass Kylotonn nicht mehr für WRC verantworlich ist. Es tut mir ja echt Leid, aber bisher war das einfach…nicht so gut.

    Man mag von der Dirt halten was man will, aber CM hat die Technik einfach besser drauf und das drumherum stimmt, bis auf ein paar Ausnahmen auch.

    Ich traue dem aktuellen Codemasters in jedem Fall zu hier was richtig gutes auf die Beine zu stellen. Nach Dirt Rally 2 tut eine richtige WRC Lizenz auch sicher verdammt gut, wenn die da auch ein wenig freie Hand bei der Gestaltung haben.
    Zumindest die Technik wird gut sein und die Fahrphysik sicher auch.

    Mal sehen wie Generations wird. Ich erwarte jedenfalls nichts.

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