An diesem 16. Januar 2025 dominiert zwar in erster Linie die offizielle Ankündigung von Nintendo Switch 2 die Schlagzeilen aus der Welt der Videospiele, aber für Sim-Racer steht heute ganz sicher eine andere Nachricht auf der Pole Position: Ab sofort steht die Rennsimulation Assetto Corsa EVO auf Steam im Early Access zum Download bereit und hat damit immerhin den ersten Sektor auf dem noch langen Weg bis zum finalen Release gemeistert. Welche Inhalte hat der frühe Zugang zu bieten? Welchen Preis rufen Kunos Simulazioni und Publisher 505 Games auf? Wie fallen die Reaktionen und Kommentare der ersten Käufer aus?
Wenig Inhalte, kein Multiplayer
Inhaltlich darf man von dieser frühen Version noch nicht viel erwarten. Tatsächlich ist es sogar enttäuschend, dass es offenbar nicht einmal alle Inhalte in den Early Access geschafft haben, die zum Start am 16. Januar in Aussicht gestellt wurden. Bei den Strecken stehen aktuell lediglich fünf Schauplätze zur Auswahl – immerhin teilweise mit alternativen Layouts und verschiedenen Optionen beim Wetter:
- Brands Hatch Motor Racing Circuit
- Mount Panorama Motor Racing Circuit
- Suzuka International Racing Course
- Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari – Imola
- WeatherTech Raceway Laguna Seca
Bei den Spielmodi ist man auf freies Training und Quick Race gegen adaptive KI-Piloten beschränkt, flankiert von ersten Ausflügen in die Driving Academy (Fahrschule) und Spezial-Events. Direkte Mehrspieler-Rennen hat der Early Access leider noch nicht zu bieten.

Fuhrpark nur teilweise nutzbar
Die Entwickler von Kunos Simulazioni haben 20 Fahrzeuge aus verschiedenen Klassen und Jahrzehnten in den Fuhrpark gestellt:
- Abarth 695 Biposto
- Alfa Romeo Giulia GTAm
- Alfa Romeo Junior Elettrica Veloce
- Alpine A110 S
- Alpine A290_β Concept
- Audi RS 3 Sportback
- BMW M2 CS Racing
- BMW M4 CSL
- Chevrolet Camaro ZL1
- Ferrari 296 GTB
- Ferrari 488 Challenge EVO
- Ford Escort RS Cosworth
- Honda S2000
- Hyundai i30 N Hatchback
- Lotus Emira
- Mazda MX-5 ND Cup
- Mercedes-AMG GT2
- Porsche 911 GT3 Cup (992)
- Toyota GR86
- Volkswagen Golf 8 GTI Clubsport
Doch basierend auf Kommentaren von Käufern, lassen sich offenbar nur wenige der Karossen tatsächlich im schnellen Rennen oder dem Training verwenden. Hinter das Steuer der restlichen Fahrzeuge darf man sich wohl nur bei den kurzen Lektionen innerhalb der Fahrschule klemmen.
Keine generelle Euphorie
Entsprechend hält sich die Euphorie bei vielen Käufern derzeit noch in Grenzen: Bei – Stand jetzt – 620 Rezensionen bei Steam erhält Assetto Corsa EVO aktuell nur die Bewertung „Ausgeglichen“. Zwar wird die Fahrphysik überwiegend gelobt, doch stoßen vor allem der enorme Hardwarehunger und die damit verbundene wackelige Performance, fehlende Lenkrad-Kompatibilität sowie ein nahezu unspielbarer VR-Modus sauer auf. Darüber hinaus scheinen Server-Probleme den Zugang zu einigen der ohnehin nicht zahlreich vorhandenen Features zu blockieren, darunter die Fahrschule und die Spezial-Events.
Angebotspreis bis Ende des Monats
Immerhin lassen sich bis zum 30. Januar noch 20% auf den regulären Verkaufspreis von 39,99 Euro sparen – der gemessen am derzeit gebotenen Inhalt ziemlich hoch erscheint. Entsprechend sichert man sich den frühen Zugang mit Rabatt momentan für 31,99 Euro. Bleibt zu hoffen, dass erste Updates mit neuen Inhalten und Optimierungen nicht allzu lange auf sich warten lassen. Denn schon mit Blick auf die angekündigte Open World müssen sich Racing-Fans in Geduld üben: Laut Kunos Simulazioni wird man erst im Sommer durch die virtuelle Eifel rund um die Nürburgring Nordschleife düsen dürfen und die Areale der 1600 Quadratkilometer großen Welt werden häppchenweise veröffentlicht (siehe News).
Eine Vorschau von mir zu Assetto Corsa EVO wird es (früher oder später) hier zu lesen geben. Außerdem werde ich mich auch für die neue Ausgabe der GEE mit der Rennsimulation auseinandersetzen.
Tjorrr.
Habe gemischte Gefühle mit ACE :/
Auf der einen Seite…was wir hier jetzt bekommen haben, ist eine extrem unfertige und schnell zusammengeklöppelte Alpha Version.
Nichts funktioniert wirklich und es macht für mich eher den Eindruck, dass man hier Geld für die Entwicklung brauchte.
Dann noch, dass es always online sein wird. Also eher wie Gran Turismo 7. Offline funktioniert nur ein kleiner Teil :/
Wieder ein Spiel, dass extrem unfertig auf den Markt kommt. Early Access hin- oder her. Ich glaube auch nicht, dass die sich an die Roadmap halten können. Das wird alles viel viel länger dauern.
Finde es schon frech, dass man das so rausbringt. Ich sehe auch nicht, dass auf wirklich auf die Community eingegangen wird. Das sollte ja der Grund sein, warum man das im early access gebracht hat. Weil man dann mit dem Feedback der Community was aufbaut. Aber das hier ist eben eine alpha…was soll man da auch sagen? Da funktioniert nichts wirklich. Alles ist eher noch Platzhalter und Proof of Concept.
Das fahren an sich ist ok. Nachdem man sich durch das sehr rudimentäre Menu gearbeitet hat, um das Lenkrad zu konfigurieren, ist zumindest das fahren eben nur OK.
Kunos ist wieder jemand, der Force Feedback nicht verstanden hat. Es gibt wieder nur Rack FFB weil das ja realistisch ist…tja..OK! Problem ist – ich fahre nicht in einem echten Wagen, sondern einer Sim und ohne Motion Rig fehlt mir die G-Kraft Simulation. Scheinbar beherrscht sowas nur Codemasters, Reiza und Slightly Mad Studios.
Letztere haben schon mit Need for Speed Shift 2 gezeigt, wie man Immersion erzeugt und Bewegungen des Fahrzeugs abbildet. Codemasters schafft es auch immer mir ein Gefühl für die Wagen zu vermitteln. GT7 ist nach dem letzten Patch ein wenig besser, aber auch noch immer nicht wirklich gut.
Problem ist halt – mit dem aktuellen FFB merkt man nur den Grip und ein klein wenig Lastwechsel. Eben alles, was an der Lenksäule anliegt. Das ist OK, wenn man mit weichen Reifen fährt. Sobald sich die Bodenhaftung aber ändert – durch harte Reifen, oder eine andere Fahrzeugklasse, muss man wieder alles ändern.
Das nervt mich schon an GT7. Fahre ich GT3 mit weich und stelle das FFB darauf ein, so wird das FFB mit harten Reifen extrem schwach. Merkst kaum noch was das Auto macht. Noch schlimmer wird es dann, wenn man die Klasse wechselt. Da merkt man bei Gruppe 4, oder bei der Time Trial mit dem F3500 auf einmal gar nichts mehr und muss wieder alles hochdrehen.
Das ist doch doof…
In Assetto Corsa gab es dafür früher „Enhanced Understeer“ Das konnte mir die G-Kräfte immer vermitteln – unabhängig vom Grip.
Stefano sagte mal dies sei eine „Abomination“. Ich glaube…er hat zwar technisch verstanden, was das macht, aber nie verstanden, warum das gut war und warum sein Kumpel das implementiert hatte.
Hatte gehofft, dass ACE wieder enhanced understeer hat…hat es aber nicht.
Alles schade. Und so wie das gerade aufgebaut…ich befürchte, dass ACE noch eine richtige Mikrotransaktionshölle wird….scheinbar so wie Rennsport.
Also fahren ist ganz OK, aber dann hört es schon auf. Vermutlich werden wir erst in 2 Jahren eine normal spielbare Version mit allen features haben. Bis dahin…lasse ich ACE links liegen.