Project Motor Racing wird am 25. November für PC, PS5 und Xbox Series X|S in die Startaufstellung rollen und Vorbestellungen sind bereits möglich. Das hat Publisher GIANTS Software bekannt gegeben, die mit der hauseigenen Engine auch das technische Grundgerüst für das ambitionierte Projekt bereitstellen. Mittlerweile gibt es immer mehr Informationen, mit welchen Inhalten und Features die Truppe von Straight4 Studios unter der Leitung von Ian Bell (ehemals Slightly Mad Studios) die Platzhirschen von Assetto Corsa Competizione über Le Mans Ultimate bis hin zu Forza Motorsport und Gran Turismo 7 herausfordern möchte. Aber wird man es auch schaffen, sich von der Konkurrenz abzusetzen?
Exotisch statt Mainstream
Während vor allem die Simcade-Fraktion von Sony und Microsoft hunderte von Fahrzeugen in die virtuelle Garage stellt, konzentriert man sich bei Project Motor Racing auf einen kompakteren Fuhrpark, für den man etwas über 70 Modelle möglichst authentisch nachmodellieren möchte. Und nicht nur das: Zwar finden sich mit Flitzern wie dem Aston Martin AMR Vantage GT 4 oder dem Audi R8 LMS GT3 EVO II einige „Mainstream-Rennwagen“, die auch die Konkurrenz bietet. Aber darüber hinaus lassen vor allem die zahlreichen Exoten aufhorchen, die man eher selten in Rennspielen findet, darunter z.B. der Mosler MT900R, Lister Storm oder rasante Oldtimer wie der LOLA T70 Mk3B GT mit röhrendem V8-Aggregat.

True2Track simuliert Streckenbedingungen
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Team bei der Streckenauswahl: Die angekündigten 27 Layouts auf Pisten rund um den Globus klingen nicht unbedingt üppig, doch wird man neben bekannten Klassikern wie Spa-Francorchamps, Laguna Seca und Nürburgring (inkl. Nordschleife) auch vergleichsweise exotische Schauplätze wie den Lime Rock Park, Zolder oder den Kyalami Grand Prix Circuit in Afrika besuchen. Und wie es sich für eine Simulation gehört, werden sämtliche Strecken dank Laserscanning möglichst authentisch ins Spiel übertragen.
Für Abwechslung soll zudem die Technologie namens True2Track sorgen, die Streckenbedingungen simuliert und damit für mehr Dynamik bei den Positionsduellen sorgen dürfte. Neben wechselnden Witterungsbedingungen mit adaptiven Trocknungslinien und einem Tag-/Nachtzyklus werden sogar Faktoren wie Umgebungstemperaturen zu verschiedenen Jahreszeiten sowie Windrichtung und Intensität berücksichtigt.
Spielmodi für Solisten und Mehrspieler-Raser
Neben schnellen Einzelrennen inkl. kompletten Rennwochenenden wird für Einzelspieler auch ein umfangreicher Karrieremodus geboten, in dem die Entwickler einen Kontrapunkt zu den typischen Freischalt-Orgien setzen wollen. Stattdessen entscheidet man sich zu Beginn zwischen drei Fahrzeugen, die gleichzeitig den Schwierigkeitsgrad und das Budget für den eigenen Rennstall definieren. Wer möchte, kann sich also gleich mit den Top-Teams in Premium-Rennserien messen und theoretisch sind bereits alle Inhalte zum Start der Karriere verfügbar. Zur Erinnerung: Einen ähnlichen Ansatz hat das Team bereits bei Project Cars verfolgt. Darüber hinaus muss man auch sein Budget (inkl. Reparaturkosten) und Sponsoren-Deals im Auge behalten.

Doch auch Fans von Mehrspieler-Modi sollen auf ihre Kosten kommen: Neben asynchronen Ranglisten-Events lädt der Online-Modus zu direkten Duellen ein – sei es in privaten oder öffentlichen Lobbies. Darüber hinaus sind auch eSport-Events geplant. Für einen besonderen Kick dürften die angekündigten Multi-Class-Rennen sorgen, die sich auch schon bei Le Mans Ultimate großer Beliebtheit erfreuen. Project Motor Racing wird insgesamt 10 verschiedene Fahrzeugklassen anbieten und bis zu vier von ihnen dürfen gemeinsam an den Start gehen. Dazu gehören u.a. GT3 und GT4, Sportwagen aus den 70ern sowie Prototypen-Klassen wie LMP und LMDh mit der aktuellen Generation an Hypercars. Spannung und Chaos auf den Pisten sind also vorprogrammiert!
Neue Physik-Engine
Wie eingangs erwähnt nutzt Straight4 Studios die GIANTS Engine 10 als technologische Grundlage, die zuvor im beliebten Landwirtschaftssimulator zum Einsatz kam. Die Physik-Engine mit dem internen Namen Hadron wird dagegen von Grund auf neu entwickelt, um ein realistisches Fahrverhalten zu realisieren. Versprochen wird u.a. ein segmentiertes Aerodynamikmodell, bei dem Flügel, Winglets und der Unterboden sich gegenseitig beeinflussen. Zudem sollen die Motoren mit Effekten wie Turbo-Loch und Fehlzündungen simuliert werden, was auch in einer natürlichen, nicht-linearen Gasannahme resultieren soll. Ein modulares Antriebsstrangsystem soll alle Kupplungs-, Differential- und Getriebekonfigurationen unterstützen und mit einer Abtastrate von 720 Hz die nötige Präzision liefern. Gleiches gilt für das Force Feedback, das direkt von der simulierten Spurstange abgeleitet wird.

Reifenmodell als zentraler Faktor
Von zentraler Bedeutung – sowohl im realen Motorsport als auch Simulationen – sind die Reifen. Entsprechend will man auch bei Project Motor Racing ein besonderes Augenmerk auf die Pneus richten und deren Verhalten so authentisch wie möglich simulieren, angefangen bei der Karkasse mit Berücksichtigungen von Verhaltensweisen wie Vibrationen, Teleslopieren und Verdrehen bis hin zu einer Laufflächensimulation, die über eine Abtastrate von 10.000 Hz verfügen und vor allem unter nassen Bedingungen bei Aquaplaning & Co ihre Qualitäten unter Beweis stellen soll.
„Hier geht es nicht einfach nur um Fahren. Es geht um Rennen. Mit unserem fokussierten Ansatz und dem unserer Meinung nach authentischsten Fahrmodell, das wir je entwickelt haben, ist Project Motor Racing sowohl eine Verbeugung vor dem reichen Erbe des Genres als auch ein großer Schritt in die nächste Ära der Simulation,“ so Ian Bell, CEO von Straight4 Studios.
Mächtige Werkzeuge für Modding
Schon beim Landwirtschaftssimulator hat Giants die Modding-Community mit offenen Armen empfangen und die Engine mit entsprechenden Werkzeugen ausgestattet. Und auch für Project Motor Racing steht der Erstellung eigener Mods nichts im Wege. Wie beim LaWi werden alle benutzergenerierten Inhalte mit dem offiziellen Giants-Editor erstellt und anschließend im UGC-Portal hochgeladen. Die Freigabe zum Download erfolgt dagegen erst nach Prüfung durch die Entwickler.
„Project Motor Racing nutzt das gleiche, leistungsstarke Modding-Ökosystem wie unser Farming Simulator“, sagt Boris Stefan, CSO & Head of Publishing bei GIANTS Software. „Rennspiel-Modder werden in der Lage sein, ihr Spielerlebnis nach Belieben zu optimieren und zu verändern.“
Project Motor Racing erscheint am 25. November 2025 für PC, PS5 und Xbox Series X|S. Nachdem bereits Besucher des Goodwood Festival of Speed erste Proberunden in der Simulation drehen durften, wird Giants den Titel auch auf der diesjährigen Gamescom in Köln präsentieren. Wer sich selbst einen Eindruck vom Fahrgefühl verschaffen will, sollte in Halle 6 am Stand B061 vorbeischauen. Dort wartet mit einem echten Le-Mans-Siegerfahrzeug zudem ein schönes Fotomotiv.
Ich bin so dermaßen gespannt drauf!
Sicher…Project Cars „3“ war ein Reinfall und Ian Bell ist daran nicht unschuldig, aber in PCars 1-2 hatte ich richtig gute Zeiten – Online, wie auch Offline. Mit der KI kann man sich auch Heute noch gute Rennen liefern. Nicht wie in…GT7..auch nicht mit Sophy…
Freu mich drauf!