Test: Gran Turismo 7 (PS5) Teil 1

Endlich wieder Lizenzprüfungen, Waschanlage und Tuning: Mit Gran Turimo 7 kehren Sony und Polyphony Digital nach dem Sport-Ableger wieder zu alten Tugenden und einer klassischen Karriere für Einzelspieler zurück. Gleichzeitig möchte Serien-Schöpfer Kazunori Yamauchi mit dem Rennspiel nicht nur Fans der ersten Stunde beglücken, sonden die Leidenschaft rund um das Automobil für eine neue Generation entfachen. Ob dieses Vorhaben gelingt und die Reihe zum 25-jährigen Jubiläum wieder neue Maßstäbe setzen kann?


Die gute alte Zeit

Es fühlt sich tatsächlich ein bisschen so an, als wäre ich in einem DeLorean zurück ins Jahr 1997 gereist, als ich zum ersten Mal das Vergnügen hatte, Gran Turismo auf der PlayStation zu erleben. Im Gegensatz zu damals finden sich auf der Weltkarte und damit dem Herzstück der Karriere zunächst jedoch erschreckend wenige Anlaufstellen. Wo ist die Tuning-Werkstatt? Gibt es das beeindruckende Foto-Werkzeug Scapes oder den Design-Editor etwa nicht mehr? Was ist mit Brand Central? Oder Missionen? Und vor allem: Wo haben sich die Mehrspieler-Lobbys und der kompetitve Sport-Modus versteckt?

Keine Sorge: All diese Inhalte sind selbstverständlich noch genauso vorhanden wie die typische Fahrstuhlmusik in den Menüs, werden aber erst häppchenweise freigeschaltet. Erst nach ein paar Stunden ist die Weltkarte wieder mit zahlreichen Icons gespickt wie eh und je, wobei es neben vielen alten bekannten Features aus den Vorgängern und GT Sport auch ein paar neue Elemente zu entdecken gibt.

Auf einen Kaffee

So zum Beispiel das Café: Es bildet ab sofort die zentrale Anlaufstelle in der Welt von Gran Turismo. Hier bekommt man Menükarten mit vorgegebenen Zielen serviert, die es abzuarbeiten gilt. Dabei handelt es sich zum Großteil um das Absolvieren von Rennen, bei denen man in der Regel nach der Zieldurchfahrt mindestens auf dem dritten Platz landen muss. Aber auch das Ausprobieren neuer Features steht auf dem Programm, die durch den Fortschritt im Café nach und nach freigeschaltet werden.

Als Belohnungen winken außerdem Tickets, mit denen man an der aus GT Sport bekannten Lotterie teilnehmen darf – mit dem Unterschied, dass es jetzt neben Fahrzeugen auch Ingame-Credits, kosmetische Gegenstände und sogar Tuningteile zu gewinnen gibt.

Yamauchis kleine Geschichtsstunde

Für Einsteiger geht das Café-Konzept voll auf: Es nimmt sie bei der Hand und liefert die nötige Orientierung, die vielleicht abhanden gekommen wäre, wenn man die Neuankömmlinge gleich mit allen Features und Modi erschlagen hätte. Darüber hinaus hat es sich Kazunori Yamauchi zur Aufgabe gemacht, den Spielern die Faszination hinter der Autokultur sowie die Geschichte von Fahrzeugen und Herstellern zu vermitteln. Viele Menükarten drehen sich um bestimmte Marken wie z.B. BMW oder Kategorien wie japanische FR-Sportwagen, die nach dem Abschluss der Aufgaben näher vorgestellt werden. Und auch Auto-Kenner Chris gibt sein breites Wissen über das aktuell ausgewählte Fahrzeug gerne weiter, wenn man ihn im Café danach fragt. Selbst die Autohändler geizen nicht mit interessanten Details über ihr Sortiment.

So schön der Informationsgehalt auch sein mag, zu dem mitunter sogar die Designer von Kult-Modellen selbst beitragen, so altbacken wirkt die Präsentation mit ihren zahlreichen Textboxen, die GT7 von einem Rennspiel häufig gefühlt in eine Visual Novel verwandeln. Im Vergleich muss man einfach sagen, dass Forza Motorsport mit Forza Vista und den kleinen Anekdoten der alten Top-Gear-Crew rund um Jeremy Clarkson auch heute noch deutlich peppiger wirkt als der Ansatz, den Sony und Polyphony Digital hier gewählt haben.

Zäher Einstieg

Die zahlreichen Textboxen, die manche Spieler vermutlich nur überflüssige Rennunterbrechungen wahrnehmen dürften, tragen zusammen mit der langsamen Progression beim Freischalten von Inhalten ihren Teil dazu bei, dass sich der Einstieg ziemlich zäh gestaltet. Für Neueinsteiger mag diese Struktur vielleicht angebracht sein, doch Veteranen dürften einen schnelleren Zugriff auf die komplette Weltkarte und alle Features herbei sehnen.

Vor allem wird diese Art der gebremsten Progression ein Problem für die Zielgruppe sein, die man zuletzt vor allem mit Gran Turismo Sport erschlossen hat: Das sind Spieler, die keine Lust auf Lizenzprüfungen oder Mini-Rennen gegen die KI haben, sondern sich umgehend in Positionsduelle mit anderen Fahrern aus Fleisch und Blut stürzen wollen anstatt die Mehrspieler-Komponente erst mühsam freischalten zu müssen. Von daher wäre es vielleicht eine bessere Lösung gewesen, den Multiplayer- und insbesondere den Sport-Modus von der Weltkarte zu verbannen und in einen separaten Bereich auszugliedern, wie man es beim neuen Spieltyp Music Rally ohnehin schon getan hat.

Dabei handelt es sich im Prinzip um ein klassisches Checkpunkt-Rennen in vorgegebenen Fahrzeugen – mit dem Unterschied, dass die heruntertickende Uhr haargenau auf Tempo und Takt der Hintergrundmusik angepasst ist. Das ist ohne Zweifel eine nette Spielerei, mehr aber auch nicht. Gleiches gilt für einen neuen Typ bei Wiederholungen, bei denen die grandiose und nahezu fotorealistische Inszenierung auf den Takt des laufenden Songs angepasst wird, was meist gut, aber nicht immer funktioniert. Tatsächlich hätte die Music Rally eine schöne Ergänzung zum Arcade-Modus mit seinen Einzel-, Zeit- und Drift-Rennen darstellen können. Meiner Meinung nach hätte Polyphony die kompletten Arcade-Aktivitäten komplett von der Kampagne loslösen können, wie man es in früheren Teilen praktiziert hat. Warum? Weil es die Menüführung vereinfacht und für eine bessere, sinnvollere Strukturierung gesorgt hätte.

Zwischen Geschenke-Overkill und Grind-Frust

Ich kann mich noch sehr gut an meine Spielerfahrung mit dem ersten Gran Turismo erinnern: Mit knapper Kasse reichte es lange Zeit nur für die Anschaffung von günstigeren Gebrauchtwagen, wenn man an den Cups mit ihren verschiedenen Zulassungsbeschränkungen teilnehmen wollte. So spiegelte der „Real Driving Simulator“ in gewisser Weise das reale Leben wider, in dem das Budget ebenfalls nur für einen gebrauchter 2er-Golf reichte. Und es gab eine weitere Parallele: Man lernte diese Fahrzeuge, die man sich leisten konnte, schon allein aus dem finanziell gesetzten Mangel an Alternativen richtig gut kennen, freute sich über jedes kleine Tuning-Upgrade und sparte fleißig weiter, um irgendwann den nächsten Schritt machen oder sich tatsächlich mal einen Neuwagen leisten zu können.

Auch bei GT7 führen die ersten Schritte aufgrund der finanziellenSituation zum Gebrauchtwagenhändler und anschließend hinter das Steuer eines schwachbrüstigen Serien-Modells. Doch dabei bleibt es nicht lange: Leider tritt man jetzt endgültig in die Fußstapfen der Forza-Reihe und überhäuft den Spieler innerhalb kürzester Zeit mit neuen Fahrzeugen, die man als Belohnungen für das Absolvieren der Café-Aufträge erhält. Während ich im wahren Leben wahrscheinlich Freudensprünge machen würde, wenn sich meine eigene Garage so rasant mit durchaus attraktiven Flitzern füllen würde, empfinde ich das flotte Aufstocken der Sammlung in GT7 als kontraproduktiv. Wo soll die Motivation herkommen, auf ein Traumauto hinzuarbeiten oder mich mit meinem bestehenden Fuhrpark intensiv auseinanderzusetzen, wenn ständig Nachschub kommt, für den ich nicht mal was bezahlen muss?

Im späteren Verlauf vollzieht man dagegen eine 180-Grad-Wende: Leistungsstarke Rennwagen oder Sammlerstücke, die man für Veranstaltungen oder die von Forza abgekupfterten Sammler-Stufe früher oder später in der Garage haben muss, erfordern angesichts der exorbitanten Preise so viel Grind, dass sich schon der Verdacht aufdrängt, Sony wolle hier gezielt zur optionalen Aufstockung der Ingame-Credits mit Mikrotransaktionen verführen. Nicht nur gibt jetzt ein zusätzlicher Autohändler seltener Luxusmodellen sein Stelldichein, doch treibt man das Ganze noch auf die Spitze, indem manche der Nobel-Karossen nur für einen begrenzten Zeitraum erhältlich sind.

Lahme Enten?

Genau wie GT Sport hat man auch hier die Wahl zwischen drei Schwierigkeitsgraden, wobei die KI angesichts ihrer Fahrkünste selbst auf der höchsten Stufe keine echte Herausforderung für Profis darstellte. Daran ändert sich leider nichts: Die programmierten Konkurrenten bremsen immer noch viel zu früh, fahren kaum Kampflinie und lassen sich entsprechend einfach sowie ohne Gegenwehr überholen. Hinzu kommt, dass sie manchmal zu stur auf ihrer eingebrannten Ideallinie bestehen und es nur aus diesem Grund zu Kollisionen kommt. Zugute halten muss man der KI dagegen, dass sie sehr gut auf gelbe Flaggen reagiert, ihr Tempo dadurch entsprechend drosselt und Hindernissen auf der Strecke ausweicht – umfährt wäre als Begriff an dieser Stelle vielleicht etwas zu zweideutig gewesen.

Hinzu kommt, dass gerade zu Beginn viele Events kein Leistungslimit beinhalten. Zwar wird eine Empfehlung gegeben, wie viele Punkte auf dem errechneten Leistungsindex der fahrbare Untersatz im Idealfall aufweisen sollte, doch ist dient die Angabe nur als Orientierung, an die man sich bei vielen Veranstaltungen nicht halten muss. Wer mit einem völlig überlegenen Wagen antritt, prescht innerhalb weniger Sekunden vom letzten Platz an die Spitze.

Die Suche nach der goldenen Mitte

Freilich erlaubt es das System auch, den umgekehrten Weg zu gehen, um sich in einem unterlegenen Fahrzeug die Herausforderung zu schaffen, die man ansonsten vielleicht vermisst. Hier tritt allerdings ein Problem in Erscheinung, das die Gran-Turismo-Reihe schon seit jeher begleitet: Das Fahrerfeld, das aus maximal 20 Teilnehmern besteht, ist häufig alles andere als homogen! Dadurch setzen sich die Führenden oft schon nach kurzer Zeit deutlich vom Rest ab und werden uneinholbar, selbst wenn sie vom deutlichen Gummiband in der letzten Rund häufig nochmal eingebremst werden. Überhaupt schwankt die Balance recht stark – nicht nur zwischen den Veranstaltungen, sondern auch innerhalb der Lizenzprüfungen oder den artverwandten Missionen, bei denen man z.T. ähnliche Herausforderungen meistern muss. Bei manchen Events wird der Schwierigkeitsgrad dagegen ganz bewusst und im Vorfeld sichtbar nach oben geschraubt, angezeigt durch Chilischoten.

Was ich bei den Standard-Rennen oft vermisst habe, ist die goldene Mitte, bei der ich zwar gefordert werde und um den Sieg kämpfen muss, aber auch eine Chance habe. Zu oft läuft es aber darauf hinaus, dass man trotz der empfohlenen Leistungspunkte entweder nicht hinterher kommt oder haushoch überlegen ist. In diesem Zusammenhang wäre es vielleicht noch sinnvoll gewesen, wenn man im Vorfeld des Rennstarts einen Blick auf das gesamte Starterfeld samt aller Leistungspunkte werfen könnte. Manchmal kam in mir auch einfach der Wunsch nach dem BoP-System von GT Sport zurück, doch bin ich mir dessen bewusst, dass es den wichtigen Tuning-Aspekt innerhalb der Kampagne ein Stück weit ad absurdum führen würde. Immerhin: In den Mehrspieler-Rennen darf man auf Wunsch wieder auf das bewährte System setzen, um für ein halbwegs ausgeglichenes Leistungsniveau innerhalb des Starterfelds zu sorgen.

Als Fan des klassischen Rennwochenendes bin ich allerdings traurig, dass es keine optionalen Trainings- und Qualifying-Sessions gibt. Das gilt nicht nur für die Kampagne, sondern auch beim Aufsetzen von Online-Lobbys habe ich im Gegensatz zu GT Sport noch keine Option gefunden, die Startreihenfolge durch eine Qualifikation festlegen zu können. Dazu aber später mehr.

Das war die erste Runde zu meinem Test von Gran Turismo 7. Aber es gibt noch so viele weitere Aspekte, die ich in den nächsten Teilen beleuchten möchte. Dazu gehören in erster Linie die überarbeitete Fahrphysik, das Tuning im Detail, das dynamische Wetter und Tageszeitensystem, die Technik und vor allem auch der Mehrspielermodus, den ich gerne unter realen Bedingungen nach Release auf Herz und Nieren testen möchte.

Hier geht es zu Teil 2.

TO BE CONTINUED…



17 Kommentare

  1. Pille

    Ben, nette Idee, aber wie kommen wir zusammen? Ich will meine Email-Adresse hier nicht öffentlich machen.

  2. Benjamin Richter

    @Pille

    Bei der PS5 Suche kann ich die vielleicht helfen. Ich habe im Bekanntenkreis schon einige Freunde zu ihrer Series X oder PS5 gebracht.

    Wenn du ernsthaftes Interesse hast, dann kaufe ich dir eine, wenn ich das nächste Mal die Gelegenheit habe.

    Viele Grüße

  3. Michael Krosta

    Hi!

    Schon mal gut zu wissen, dass man mich bzw. die Seite irgendwie über Google finden kann 🙂

    Und keine Sorge: Weder Werbung noch Abo sind hier momentan geplant. Wenn noch bisschen Geld reinkommt freue ich mich (ist in Vorbereitung), aber der Spaß steht im Vordergrund – und die Hoffnung, dass die Schreiberei nicht einrostet.

    Viel Spaß hier, Nachschub an Lesefutter ist schon in Vorbereitung.

  4. Michael Krosta

    Dankeschön 🙂

    Ich versuche weiter, beides unter einen Hut zu bringen (…und noch ein paar weitere Projekte), aber bin da guter Dinge, auch wenn der eine oder andere Artikel vielleicht etwas später erscheint als geplant.

    Jetzt wird weiter getippt…

  5. Pille

    Ich hab heute „Michael Krosta Gran Turismo“ gegoogelt. Der Kerl muß doch irgendwas dazu geschrieben haben. So habe ich diese Seite gefunden. Toll, daß Michael uns erhalten bleibt und daß es hier irgendwie weitergeht. Keine Werbung, kein Abo, kein Anmelden, gar nichts, einfach posten und gut ist? Das kennt man ja gar nicht mehr.

    Spiel’s im Moment noch auf der PS4, ’ne PS5 ist ja nicht zu bekommen. Grafisch reißt das Ding wirklich Bäume aus, ich bin beeindruckt. Ansonsten bin ich noch ganz am Anfang.

    Wird mein Lenkrad T300 RS auch mit der PS5 noch funktionieren, weiß das jemand?

    Grüße an Michael! Toll, daß es Dich noch gibt, hab Deine Artikel immer gerne gelesen.

  6. Matthias Web

    Ich finds auch schön, noch von dir zu lesen, meine Sorge war schon, dass du durch deinen neuen Hauptjob, dem Gaming-Journalismus ganz den Rücken kehrst und wir dann gar nichts mehr von dir hören. Das ist mir so dann definitiv lieber, wenn es auch nicht mehr die Menge an News / Tests ist, wie zu 4players Zeiten. 🙂

  7. Benjamin Richter

    Vielen Dank für deine Antwort 😊

    Ja, egal wo man unterstützen kann, ich wäre gerne dabei.

    Ich habe mir nun GT7 bestellt und gleich ein Logitech G29 dazu, da ich bisher nur auf der Xbox mit einem Lenkrad unterwegs war.

    Ich bin sehr gespannt, wie sich das Spiel schlägt.

    Bezüglich Forza Motorsport, hoffe ich, dass man es deutlich von Horizon abgrenzt. Es wäre klasse, wenn wenn man da nicht nur mit dem nächsten geschenkten Auto motivieren würde, sondern man sich wieder richtig etwas erkämpfen / erfahren muss. Dieser Auto-Overkill und die Casino-Mechaniken möchte ich da nicht mehr sehen.

    Wahrscheinlich ist mein Gedanke nicht sehr realistisch, aber man könnte es sich leisten mit beiden Serien komplett unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen.

    Auf der Series X spiele ich gerade den 6ten Teil und abgesehen von der Lotterie und den Mods, gefällt mir das Spiel ziemlich gut… die Regenrennen sind dann nochmal another Level… da erreicht das Spiel dann eine Klasse, die ich mir für den neuen Teil im Ganzen wünsche würde 🙂

  8. Michael Krosta

    Moin!

    Auch dir vielen Dank 🙂

    Ich versuche, die 4P-Lücke zumindest ein bisschen zu füllen, aber wie du schon sagst, gibt es in der Youtube-Welt auch einige sehr kompetente Racing-Experten, bei denen ich hin und wieder auch ganz gerne vorbeischaue.

    GT6 hatte definitiv seine Macken. Im Vergleich würde ich GT7 als Gesamtpaket definitiv vorne sehen, aber stimmt schon: Es wirkt auch mir stellenweise zu steril bei der Kampagne. Bei Forza Motorsport habe ich zumindest ein Fünkchen Hoffnung, dass dort vielleicht tatsächlich der Motorsport stärker in den Mittelpunkt gerückt wird. Muss man abwarten.

    Natürlich würde ich mich hier auch über eine finanzielle Unterstützung freuen. Zumindest möchte ich was vorbereiten. Patreon scheidet aber leider aus, weil ich durch meinen Haupt-Job leider nicht die Zeit habe, um hier regelmäßig Inhalte zu liefern, die Abonnenten dann meiner Ansicht nach auch in höherer Frequenz verdienen würden.

    Aber schau mer mal.

    Viele Grüße von der Rennstrecke 🙂

  9. Benjamin Richter

    Huhu Michael,

    zum Glück machst du noch Tests und startest hier dein eigenes Ding! 👍

    Man fühlt sich wirklich sehr verloren, wenn es um authentische, ehrliche Tests geht… das Ausscheiden von 4Players hat da ein sehr großes Loch in die klassische Gamingmagazin-Welt gerissen.

    Da wird man fast zwangsläufig zu einigen ehrlichen und unabhängigen YouTubern getrieben, bei den glatten und austauschbaren Alternativen…

    Umso schöner hier und in der Gee von dir zu lesen! ☺️ Toll, dass endlich auch mal in physischer Form zu lesen. 🤓

    Zum Test:

    Ich ringe mit mir, ob ich GT7 nun kaufe oder lieber bis zum Reboot von Forza Motorsport warte, da ich GT6 Sport gar nicht gut fand. (war mein erstes GT)

    Es wirkte einfach so steril und wenn ich mir bei GT7 die hübsche Grafik mit den aber sehr mauen Umgebungen ansehe, gepaart mit sehr altmodischen Menüs, fürchte ich, dass es mir wieder zu steril und leblos wird, als das Liebe zum Spiel entstehen könnte.

    Klar, bin Forza dauert es wohl noch ein Jahr, aber es gibt ja noch ein paar Alternativen zur Überbrückung.

    Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung des Tests.

    Informier uns gerne, wenn man dich per Patreon oder Ähnlichem, unterstützen kann. 🙂👍

  10. Tobi

    Micheal, wollte gar nicht so eskalieren. Vor allem habe ich den Text am Handy runter getippt.

    Bin nun etwas weiter im Café und dachte nach 18 Aufgaben: „Nun hast es bald hinter dir.“ Von wegen. Das sind fast 40 von diesen immer gleichen, strunz langweiligen Aufgaben. Wenn man das skippen könnte. Nur geht das nicht, da nur auf diese Art Strecken und Menü freigeschaltet werden.

    Normalerweise würde ich nun meinen Playthrough abbrechen, da das absolut Null Spaß macht. Für mich ist das Arbeit. Und ein Spiel arbeiten möchte ich nicht. Ich möchte aber nach Le Mans und auf die Nordschleife. Da beiße ich mich nun durch. So wie ich die Lage einschätze, kommen diese Tracks erst ganz zum Schluss.

    Müsste ich aktuell eine Wertung verpassen, wäre die sehr weit unten. Das ganze Drumherum mit Café, World Map, Aufgaben , grottige KI, langweilige Rennen torpediert im Moment den komplett restlichen Spielspaß auf der Strecke.

    Bin wirklich mal auf deine restliche Einschätzung gespannt, ob sich das doch noch dreht.

  11. Astmeister

    Eine kleine Warnung von mir:
    Die PS4 Version hat diesmal kein automatisches Upgrade zur PS5 Version. Man muss dieses für 10 Euro extra kaufen und benötigt zum spielen die Disk.

  12. Michael Krosta

    Danke für den ausführlichen Kommentar 🙂

    Du greifst meinen nächsten Test-Teilen zwar schon etwas vor, aber ja: Es gibt noch einige positive Aspekte als gutes Gegengewicht zu den Kritikpunkten.

    Mehr dazu von mir dann die Tage.

    Gute Fahrt!

  13. Tobi

    Toller (Teil-) Bericht, deckt sich mit dem was ich bisher empfinde.

    Ich spiele aktuell auf der PS5 ACC und nun GT7. GT7 ist sehr, sehr spröde in seiner Anfangsphase. Selbst für GT Verhältnisse. Was dieser Einstieg soll können mir wohl nichtmal die Japaner erklären. An Langeweile und Rückständigkeit in der Präsentation kaum zu überbieten. Teilweise regelrecht zum fremdschämen. Hinzu kommen die GT typischen Rennen und KI. Das dies besser geht, zeigt ACC. Laufend denke ich mir bei den GT Rennen: Jetzt die KI und Renndynamik aus ACC. Dort ist es ebenfalls nicht perfekt. Nur es kommt so etwas wie Spannung beim Fahren auf und man kann sich wirklich mal ein längeres Duell liefern.

    Dieses Belohnungssystem geht mir schon jetzt gehörig auf den Senkel. Dabei bin gerade mal Stufe 6. Das motiviert zu absolut gar nichts. In ACC hast dieses Fahrerwertungssystem, welches einem Rückmeldung und Ansporn über die eigene Leistung gibt. Zudem existieren hier für allzu rüdes Verhalten auf der Strecke Strafen, welche GT7 in der Kampagne wohl nicht hat.

    Das mit dem Progresssystem hatte ich schon beinahe befürchtet. Ewiger Grind für die tollen Autos. Warum muss dieser Schmarrn wieder sein? Ich möchte keine 10 oder 20 Stunden grinden müssen, um mir ein (!!!) von den hochwertigen, bzw. interessanten Autos leisten zu können. Nachgeworfen möchte ich sie ebenfalls nicht bekommen. Es muss doch hier einen Mittelweg geben.

    Nun zu ein paar positiven Dingen. Grafik und Sound sind der helle Wahnsinn. Ich war perplex, als ich den Schaltvorgang am Schaltknüppel heraus gehört habe. Das dann noch unterschiedlich, je nach Fahrzeug. Oder die Geräusche im Regen. Von den Motorensounds sind evtl ein paar andere Spiele etwas weiter / kerniger. GT 7 geht hier halt evtl einen weniger aggressiveren Ansatz in der Abmischung.

    Zur Grafik. Die Autos sehen einfach nur abartig schön aus. Dazu diese Liebe für kleinste Details. Das grenzt teilweise schon ans absurde. Die Strecken sind ebenfalls in Ordnung. Grafische, optische Wunderwerke darf man nicht erwarten. Rennstrecken sind von Natur aus eher langweilig.
    Was es aber hinaus reißt: Das Beleuchtungssystem und der dynamische Schatten durch Wolken und sich veränderndes Wetter. Hierdurch gewinnt das Fahren auf der Strecke eine ganz eigene Dynamik. Schatten als feste Bremspunkte sich einzuprägen ist keine so gute Idee.

    Mein erstes Regenrennen hatte ich ebenfalls schon. Wow. Ist das toll. Es ändert sich nicht nur die Sicht. Es wirkt sich spürbar auf Fahrverhalten und das Griplevel aus. Selbst die komplette Soundkulisse ändert sich. Habe von gelesen, dass sich das in längeren Rennen selbst auf die Fahrlinie auswirkt.

    Und nun zum eigentlichen Gamechanger in meinen Augen: Die adaptiven Trigger des Dual Sense. In ACC ist das schon ganz brauchbar umgesetzt und man bekommt ein recht gutes Gefühl für das Auto. GT 7 setzt da mindestens eine ganze Latte oben drauf. Es ist schwer zu beschreiben. Nur man hat wirklich den Eindruck, man spürt in der Hand, was die Karre in jedem Moment macht. Bin zum Vergleich nochmals GT Sport gefahren. Da geht komplett ohne die den Dual Sense etwas verloren. Das Auto fühlt sich dort wie leblos an. Ich frage mich, wie ich die Fahrzeuge ohne den Dual Sense per Pad früher geziehlt fahren konnte. Das ist ganz großes Kino.

    Nun spiele ich mal weiter. Von mir aus hätte Polyphony den ganzen Café Kram draußen lassen können. Die langweiligen Events sich sparen. Nur die Unmengen an liebevoll umgesetzten Autos und Strecken. Plus das Wettersystem und gut ist.

    Habe mich hoffentlich bald durch diesen langweiligen Anfangskram gebissen und mich frei auf der Karte bewegen. Speziell dieser Einstieg ist wirklich selbst für Hardcore GT Fans der ersten Stunde nur schwer zu überstehen. Das macht einfach wenig Spaß, wenn man doch nur fahren möchte.

  14. Astmeister

    Puh beruhigt. 😉

    Auch eine kleine Info von mir. Es gibt sogar ein Nature Paper, indem eine Neural Network KI bei Gran Turismo thematisiert wird. Das Paper ist von einer AI Abteilung von Sony und diese AI hat wohl sogar einige Profi GT Fahrer geschlagen. Sie soll zudem wesentlich realistischer fahren, als üblicherweise in Rennspielen.
    Allerdings wird sie wohl erst mit einem Patch nachgeliefert.

    Hier der (Featured) Artikel mit einem Link zum Original Paper, was sich aber leider hinter einer Paywall versteckt:
    https://www.nature.com/articles/d41586-022-00304-2

  15. Michael Krosta

    Mahlzeit!

    Kleiner Spoiler: Das wird sich noch drehen 😉

  16. lsv2k5

    Liest sich tatsächlich bis hierher ziemlich negativ, ich hoffe das dreht sich noch etwas. Gerade da ich mit GT Sports nicht vollends warm geworden bin und den „klassischeren“ Ansatz eher mag.

    Freue mich schon auf den nächsten Teil des Tests

  17. Astmeister

    Wow das klingt ja fast schon nach einem Veriss. Ich hoffe, dass die anderen Punkte das Spiel noch retten. Hätte nämlich mal wieder Lust auf ein „klassisches“ Gran Turismo. Mit der Idee von GT Sport bin ich nicht warm geworden.

    Vielen Dank für den Test!

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